Winterschlaf für den Rasen: Warum Ihr Verständnis jetzt über die Qualität der nächsten Saison entscheidet.
Wenn der Rasen in den Winterschlaf fällt
Sobald die Temperaturen unter 4°C fallen, stellt das Gras sein Wachstum ein. Ohne Wachstum gibt es keine Regeneration. Jeder Schritt und jede Fahrspur auf dem empfindlichen Boden kann in dieser Phase nachhaltige Schäden verursachen, deren Beseitigung oft mit hohem Aufwand verbunden ist.
Die Folgen von Belastung bei Frost und Nässe:
- Zerstörtes Pflanzengewebe: Fußtritte und Fahrspuren bei Frost zerstören die Gräser und hinterlassen hässliche Narben im Rasen.
- Langfristige Optikschäden: Diese Spuren können die Optik der Rasenflächen über einen längeren Zeitraum, teilweise bis in die Sommermonate hinein, stören.
- Verzögerte Erholung: Die Erholungsphase der beschädigten Flächen kann im Winter mehrere Wochen dauern.
- Erhöhte Krankheitsanfälligkeit: Beschädigte Pflanzenteile werden leichter von Krankheitserregern befallen.
- Bodenverdichtung und Unkraut: Feuchte Böden werden bei Belastung stark verdichtet. Dies fördert das Einwandern von Unkräutern wie dem Jährigen Rispengras (Poa annua) und verschlechtert die Putt-Eigenschaften der Grüns.
Das Dilemma mit Trolley und Cart
Viele fragen sich, warum das Tragen des Bags erlaubt ist, Trolleys oder Carts aber verboten sind. Auch wenn Golfer, die ihr Bag tragen, einen etwas höheren Bodendruck haben, sprechen klare Fakten für eine Einschränkung.
Gründe für das Trolley- und Cart-Verbot:
- Belastete Fläche: Ein Golfer mit Trolley belastet etwa die 10-fache Fläche, ein Cart sogar die 50-fache Fläche im Vergleich zu einem tragenden Spieler.
- Bodendruck: Der Bodendruck durch Carts ist etwa doppelt so hoch wie bei Trolleys.
- Wiederholte Belastung: Engstellen werden durch Trolleys und Carts immer wieder an den exakt gleichen Stellen belastet.
- Verhalten: Während Golfer mit Tragebag nassen Stellen automatisch ausweichen, tun Cart-Fahrer dies nicht unbedingt.
- Fotosynthese: Aufspritzendes Dreckwasser durch Carts kann die Gräser an der lebenswichtigen Fotosynthese hindern.
"Aber der Nachbarplatz hat doch geöffnet!"
Die Handhabung der Winterregeln kann sich von Anlage zu Anlage unterscheiden. Das liegt nicht nur an der Philosophie des Clubs, sondern hat oft konkrete Gründe. Schon wenige Kilometer Entfernung können große Unterschiede bei Niederschlag und Temperatur bedeuten. Zudem haben die Golfanlagen teils erhebliche Unterschiede bei der Bodenart oder den vegetationstechnischen Voraussetzungen.
Letztlich spielt auch die Nutzungsfrequenz und die finanzielle Ausstattung eine Rolle. Wenn Grüns alle paar Jahre erneuert werden, kann man anders mit ihnen umgehen als mit Grüns, die 30 Jahre oder länger halten müssen und entsprechend pfleglich behandelt werden sollten.
Wir bitten Sie daher um Ihr Verständnis, insbesondere während der Übergangszeiten im Spätherbst und im zeitigen Frühjahr. Jede Rücksichtnahme heute ist eine Investition in eine tolle und qualitativ hochwertige Golfsaison im kommenden Jahr.